Pelletgrill oder Pelletsmoker?

Pelletsmoker sind in den USA etabliert und erfreuen sich beim American Barbecue längst allergrößter Beliebtheit. Doch auch hierzulande schwören BBQ-Fans für das „Low and Slow“ auf die enormen schwarzen Grillgeräte, die optisch in vielen Fällen eher einem Barrel Smoker ähneln als einem klassischen Grill. Aber was macht Pelletgrills (bzw. Pelletsmoker) zu perfekten Grillgeräten für Pulled Pork und Co.? Was sind die Vorteile der Hartholzpellets und welche Grillgeräte bzw. Hersteller sollte man auf dem Schirm haben? Wir sagen es dir!

Wie der Name schon sagt, dienen beim Pelletgrill Holzpellets als Brennmittel. Es wird weder Holzkohle noch Feuerholz verwendet, sondern kleine Hartholzpellets aus gepressten Sägespänen, die im Pelletgrill zur Hitzeerzeugung verbrannt werden. Für die Pellets wird kein frisch geschnittenes Holz, sondern vornehmlich Holzreste und -abfälle verarbeitet. Das Verbrennen von Pellets ist also deutlich nachhaltiger. Wichtig ist aber, dass man hochwertige und sortenreine Holzpellets verwendet, die eigens für die Verwendung in einem Pelletgrill hergestellt wurden. Normale Heizpellets, die meistens aus minderwertigem Abfallholz gepresst werden, sind ungeeignet. Heizpellets sind gröber, unrein und können den Grill beschädigen. Außerdem können schädliche Stoffe an die Speisen abgegeben werden.

Zusätzlich zu den Pellets benötigt ein Pelletgrill einen Stromanschluss, da die Pellets über eine motorisierte Förderschnecke von ihrem Behälter in die Brennkammer transportiert werden. Der Pelletgrill wird außerdem durch eine digitale Steuereinheit reguliert. Dank der besonderen Konstruktion wird eine indirekte Hitze erzeugt und das Grillgut gart langsam wie in einem Umluftbackofen.

Bei den Geräten lässt sich darüber hinaus aber zwischen Pelletgrill und Pelletsmoker unterscheiden. Traditionelle Pelletsmoker werden tatsächlich nur zum indirekten Grillen und smoken eingesetzt. Ihre Funktion ähnelt aufgrund ihrer Bauweise der eines Smokers. Das Grillgut wird lediglich durch Hitze und Rauch im gegart und hat keinerlei Kontakt zu direkten Flammen. Die Pellets geben dabei ein feines Raucharoma ab. Höhere Temperaturen, wie beim direkten Grillen, werden beim Pelletsmoker üblicherweise nicht erreicht. Das liegt unter anderem an den Trennblechen, die zwischen der Brennkammer und dem Grillrost verbaut sind. Diese dienen dazu, die direkte Hitze abzuschwächen und gleichmäßig im Garraum zu verteilen. Außerdem fangen sie herabtropfendes Fett auf, sodass dieses nicht in die Flamme tropft, sondern gezielt abgeleitet wird.

Als Pelletgrills werden moderne Geräte bezeichnet, die anders ausgestattet und aufgebaut sind. Die neuen Pelletgrills sind durchaus in der Lage, Temperaturen von über 300°C zu erreichen. Statt eines Hitzeschutzbleches und Fettwanne sind meist Grillgitter aus Edelstahl verbaut, wie man sie aus Gasgrills kennt. Dadurch ist die Brennkammer nicht komplett abgeschottet und es kann direkt über der Flamme und sogar mit verschiedenen Temperaturzonen gegrillt werden. Das Niedrigtemperaturgaren und Smoken sind aber ebenfalls problemlos möglich. Obwohl Pelletgrills sehr raucharm arbeiten, erhält man dennoch ein authentische Holz- und Raucharoma. Extra "Smoke" lässt sich bei vielen Modellen sogar einfach per Knopfdruck einschalten.

Wie funktioniert ein Pelletgrill?

Im Prinzip funktionieren alle Pelletgrills gleich: In einem Behälter, dem sogenannten Hopper, der sich an der Seite bzw. Rückseite des Grills befindet, werden die Holzpellets aufbewahrt. Diese werden nach und nach über eine elektrisch betriebene Förderschnecke in die Brennkammer unterhalb des Garraumes transportiert, wo sie mit einer Glühkerze entzündet werden. Die Förderschnecke passt ihre Rotationsgeschwindigkeit so an, dass die Pellets immer richtig portioniert in den Brenntopf geraten. Über die Geschwindigkeit der Förderschnecke und die Portionierung der Pellets wird die Temperatur des Grills reguliert. Ein Lüfter verteilt die Hitze gleichmäßig im Garraum. Dank der modernen Technik und der integrierten Temperaturfühler, regulieren sich moderne Pelletgrills heute von ganz alleine. Man muss lediglich die gewünschte Temperatur einstellen und der Grill übernimmt den Rest.

Über der Brennkammer befinden sich das Hitzeschutzblech und die Fettabtropfwanne und darüber der große Grillrost. Durch das Hitzeschutzblech wird die indirekte Hitze gleichmäßig im Garraum verteilt. Bei manchen Grills lässt sich über einen Schalter zwischen den Einstellungen für „Smoke“, „Roast“ oder „Grill“ hin und herschalten. Je nach gewähltem Modus stellt der Grill dann den Brennbetrieb zum Beispiel von indirektem auf direktes Grillen um. Beim Grillen mit hoher Temperatur ist der Pelletverbrauch deutlich höher. Zum Starten und Einheizen des Grills werden ebenfalls etwas mehr Pellets verbraucht als im späteren Verlauf. Bei langen Garzeiten zeichnen sich hochwertige Pelletgrills durch einen sparsamen Verbrauch aus. Die Pelletsmoker und Pelletgrills arbeiten im Niedrigtemperaturbereich äußerst effizient. Die Pellethopper haben ein ausreichendes Fassungsvermögen, damit Sie ohne Unterbrechung durchlaufen können. Die modernen Pelletgrills sind sogenannte Smart-Systeme. Hier haben die führenden Hersteller jeweils eigene Apps entwickelt, mit denen z.B. das Einstellen eines Timers oder die Kontrolle der Temperatur und der einzelnen Grillabschnitte bequem aus der Ferne möglich ist. Der Grill kann so praktischerweise über Wifi oder Bluetooth auf dem Smartphone gesteuert werden. Mit einem Elektrogrill haben Pelletgrills trotz aller technischen Features allerdings nichts zu tun! Pelletgrills verbinden technischen Komfort mit dem Einsatz echter und natürlicher Brennstoffe, die ebenso wie Holzkohle Geschmacksnoten der jeweiligen Holzsorte erzeugen.

Ein moderner Pelletgrill ist also ein echter Allzweckgrill für direktes und indirektes Grillen. Die absoluten Klassiker auf den Pelletgrills sind natürlich Pulled Pork, Spareribs, Brisket und Co. und alles, was durch das Smoken ein ganz besonderes Aroma erhalten soll. Für solche Anwendungen sind Pelletgrills bestens geeignet und deutlich flexibler und komfortabler als die meisten anderen Lösungen, mit denen sich unter anderem auch „low & slow“ grillen lässt. Im Vergleich zu einem Watersmoker, kann ein Pelletgrill auch mit einer bisher unerreichten Grillfläche und großem Garraum unter der Haube aufwarten, ohne umständlich in der Handhabung zu sein. 


Welcher Pelletgrill oder Pelletsmoker ist der Richtige?

Wer mehr über Pelletgrills und Pelletsmoker erfahren möchte, sei auf die kommenden Ausgabe 02/2021 von FIRE&FOOD verwiesen (Offizieller Erscheinungtermin 30.04.). FIRE&FOOD-Grillexperte Thomas Eriksson-Fröhlich hat drei Geräte von den Herstellern Traeger, Weber und Moesta mit den rauen klimatischen Bedingungen seiner schwedischen Heimat konfrontiert. Seine Erfahrungen können eine nützliche Entscheidungshilfe für all jene sein, die mit dem Gedanken spielen, das eigene Grillequipment durch einen Pelletgrill oder -smoker zu ergänzen.

Wer mehr über die Marke Traeger (siehe Bilder in diesem Artikel) erfahren möchte, dem sei außerdem das FIRE&FOOD eDossier „Traeger Grills“ ans Herz gelegt!

In der FIRE&FOOD 02/2021 testet Grillexperte Thomas Eriksson-Fröhlich den Moesta Sheriff, den Weber SmokeFire EX 4 und den Traeger Pelletgrill Pro D2 575.