Warum ein Dutch Oven?

Der Dutch Oven ist wahrscheinlich das unter Grillern beliebteste Kochgerät, das kein Grill ist. Die schwarzen Töpfe erfreuen sich seit Jahren stetig steigender Nachfrage, was Grillhändler freut und Paketboten verzweifeln lässt. Schließlich ist der Dutch Oven, kurz DO oder DOpf, ein solides Stück Gusseisen, das ein paar Kilogramm auf die Waage bringt. Ein kleiner Ausflug in die Geschichte des „DOpfes“.

Geschichte
Der Dutch Oven, Black Pot oder Camp Oven, wie wir ihn heute kennen, hat einen Vorläufer im so genannten Grapen. Diese dreibeinigen Töpfe waren zunächst aus Ton, dann aus Bronze und wurden erst zum Ende ihrer „Laufbahn“ hin aus Gusseisen gefertigt. Die Grapen, seit dem 12. Jahrhundert im Einsatz, wurden entweder über die Feuerstelle gehängt oder auch direkt in die Glut gestellt. Im Vergleich zum DO hatten sie aber eine bauchige Form, die verhinderte, dass das Essen anbrannte, da sich die Flüssigkeit immer am tiefsten und heißesten Punkt sammeln konnte. Ein ähnliches Gerät ist aus Osteuropa und Asien unter dem Namen Chugun oder Kazan bekannt. Dafür gab es aber hier so gut wie nie den für viele DOs typischen „Mulitfunktionsdeckel“. Immerhin war der Grapen aber so verbreitet, dass er sich sogar auf einigen Wappen wiederfindet. Wie aber genau wurde aus dem Grapen der Dutch Oven? Die wichtigste Voraussetzung war die Möglichkeit, Gusseisen günstig herstellen zu können. Das, gepaart mit der Maßgabe, dass auch das Endprodukt günstig sein soll, führte zu einer im Vergleich zu den teils aufwendig verzierten Gropen eher schlichten Topfform. Wie diese nun zu ihrem Namen „Holländischer Ofen“ gekommen ist, darüber gibt es verschiedene Theorien. Eine besagt, dass die Niederländer im 18. Jahrhundert sehr weit entwickelte Herstellungsverfahren für Gusseisen(töpfe) hatten. Vor allem die Verwendung von Sandformen galt im Hinblick auf die glatte Oberflächenbeschaffenheit der Endprodukte damals als sehr fortschrittlich. Und zwar so fortschrittlich, dass sich ein Engländer namens Abraham Darby das Produktionsverfahren abgeguckt und in England etabliert haben soll. In Anlehnung an das Ursprungsland der Fertigungstechnik soll dann der Name Dutch Oven entstanden sein.

Die zweite Theorie besagt, dass die Töpfe von deutschen und/oder holländischen Siedlern in die USA mitgebracht wurden und von Pennsylvania aus ihren Siegeszug durch God’s own country antraten. Dabei wird allgemein angenommen, dass der Ursprung des Topfes bei den Pennsylvania Dutch zu suchen ist, was eine völlige Namensverwirrung bedeutet, denn während „dutch“ ja eigentlich holländisch meint, ist der Name Pennsylvania Dutch eigentlich fälschlich aus „Pennsylvania Deutsch“ abgeleitet worden. Die dortigen Siedler jedenfalls stammten großteilig aus der Pfalz. Demnach wäre der Dutch Oven historisch korrekt ein Deutsch Oven. Allerdings sind die USA nicht das einzige Land, in dem der DOpf bekannt ist; in ähnlicher Form wird er auch in Australien und Südafrika verwendet, dort unter dem Namen Potjie, während er in den Niederlanden als „braadpan“ firmiert.

Wie auch immer die wahre Geschichte nun aussieht – Fakt ist, dass der Gusseisentopf im Gepäck der Siedler und als steter Begleiter der Trecks und Cowboys seinen Siegeszug antrat, weshalb er auch auf den Namen Chuck Oven hört, was etwa so viel bedeutet wie Verpflegungs-Topf.

Für Dutch Oven, die keine Füße besitzen, gibt es Gestelle. Für Modelle mit Füßen gibt es so etwas auch optional, um beispielsweise noch mehr Abstand zum Boden zu bekommen oder aber auch einfach als Untersetzer für den Tisch.

Warum ein Dutch Oven?
Nun scheint der Dutch Oven ja eine lange Geschichte zu haben, aber warum soll man ihn heute noch verwenden? Schließlich hat man ja mittlerweile Aluguss, Teflon und High-Tech-Keramik. Da wäre zunächst einmal ein ganz simpler Grund: Das vergleichsweise grobschlächtige Gusseisen ist prädestiniert für die Verwendung mit Kohlen und offenem Feuer. Schließlich will niemand seine verchromten Küchentöpfe solange über eine Flamme hängen, bis sie irgendwann blau angelaufen sind. Neben diesem eher ästhetischen Grund gibt es aber auch ein technisches Argument für den Dutch Oven. Er ist als Schmortopf, Bräter und Backgerät im Hinblick auf eine gleichmäßige Temperaturverteilung unschlagbar. Einmal aufgeheizt, bringt ihn selbst eine leichte Brise nicht aus dem Konzept, zumal eben die Seitenwände ähnlich heiß sind wie der Boden oder der Deckel. Das dicke Material kann diese Hitze sowohl gut transportieren und damit gleichmäßig an den Inhalt abgeben als auch speichern. Nicht ohne Grund fertigen einige Hersteller von Kochgeschirr deshalb Bräter und Schmortöpfe ebenfalls aus Gusseisen. Gusseisen hat übrigens noch eine weitere Eigenschaft: Es verbessert mit zunehmender Nutzungshäufigkeit den Geschmack des Essens. Und zwar schlichtweg deshalb, weil sich in dem porösen Material Fette und Aromen sammeln, die bei der nächsten Verwendung ganz dezent abgegeben werden. Das haben die DOs mit Brätern, Guss- aber auch Stahlpfannen und Gusseisen-Kasserollen gemein. Was aber unterscheidet den Dutch Oven nun von diesen?

Eigenschaften
Der typische Dutch Oven besitzt angegossene Füße, dies es erlauben, den Topf direkt in die Glut eines Feuers zu stellen. Griller verwenden hier auch gerne einfach Briketts und platzieren das gute Stück darauf. In Einzelfällen gibt es auch Modelle ohne Füße, die dann auf einem separaten Gestell ins Feuer kommen. Vorteil: Solche Exemplare funktionieren auch auf dem Herd oder auf der Kochplatte eines Smokers. Ebenfalls typisch für den Dutch Oven ist der Deckel mit dem hochgezogenen Rand. Er dient dazu, Glut/Briketts auf dem Deckel zu halten und dadurch Oberhitze zu erzeugen. Hat der Deckel selbst auch Füße, kann er zudem noch als Bratpfanne verwendet werden. Der Dutch Oven verfügt immer über einen Tragebügel, der nicht nur den Transport vereinfacht, sondern vor allem auch dazu dient, den Topf am Dreibein oder sonst irgendwie über das Feuer zu hängen. Dem DOpf immanent ist seine konische Form, der Durchmesser wird also zum Boden hin etwas geringer. Erwähnenswert hierbei ist noch, dass sich die Töpfe eines und desselben Herstellers oftmals der Größe nach ineinander stapeln lassen. Die Größe wird übrigens entweder in Form des Durchmessers in Zoll oder aber in Quart (qt) angegeben, wobei 1 qt nach britischem Maß 1,14 l, nach US-Maß, 946 ml entspricht. Sehr viel mehr ist nicht zu sagen, einfach deshalb, weil der Dutch Oven ansonsten so schlicht ist. Stellt sich die Frage, wo genau die Unterschiede zwischen einzelnen Modellen zu finden sind. Antwort darauf gibt es in unserem günstigen eDossier "Dutch Oven Test".


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