Erfindung der Black Pots: Als das Kochen im Freien eine Notwendigkeit war

So unterschiedlich wie die Namen sind und auch das Aussehen der Black Pots je nach Herkunft ist, die Sagen und Geschichten, die sich um sie ranken, ähneln sich alle. Vorreiter in der Produktion von gusseisernem Kochgeschirr waren in Europa wohl die Holländer, die bereits im 17. Jahrhundert hochwertige Töpfe herstellten und ins benachbarte Ausland exportierten.

Im Gepäck von europäischen Auswanderern gelangten sie nach Amerika und Australien und machten dort als Dutch oder Camp Oven Karriere. Sie waren Bestandteil jedes Siedlertrecks und wurden über mehrere Generationen weitervererbt. Im Laufe der Zeit bekamen diese gusseisernen Kochtöpfe für das Kochen im Freien eine optimierte Form: So besitzen manche kurze Beine, mit denen die Töpfe auch direkt über einem Kohlenbett einen sicheren Stand haben. Außerdem wurde der Deckel mit einem hochgezogenen Rand versehen, wodurch die Innenseite auch als Pfanne zu verwenden ist und die Oberseite zusätzlich den aufliegenden Kohlen Halt gibt.

Dadurch lässt sich die Hitze gut verteilen und die Speisen garen ähnlich wie in einem Backofen. Auch die Buren hatten gusseiserne Kochtöpfe auf ihrem Weg nach Südafrika dabei. In Afrika, wo das Kochen im Freien zum Alltag gehört, löste der dreibeinige, bauchige Gusseisentopf teilweise die bis dahin üblichen Kochgeschirre aus Keramik ab. Potjie bzw. Potjiekos (wortwörtlich übersetzt „Essen aus einem Topf“) sind somit schon seit vielen Jahrhunderten Teil der südafrikanischen Kultur und gehören zum landestypischen Braai (der südafrikanischen Grillkultur mit Familie und Freunden) unbedingt dazu.

Als Kazan bezeichnet man seit Jahrhunderten im asiatischen Raum einen halbrunden, dickwandigen Gusstopf, der dem chinesischen Wok ähnlich sieht und mit einem Deckel ausgestattet ist. Für ihn gibt es spezielle Holzöfen und traditionell wird in ihm – ursprünglich ausschließlich von Männern – das klassische, orientalische Reisgericht Plow gekocht.

Auch die vom Balkan bekannte Peka-Pfanne erinnert an einen Wok – allerdings wurde der auf den Kopf gestellt und dient als Haube über einer Pfanne. Beide Teile sind häufig aus Gusseisen gefertigt, es gibt sie aber auch aus Eisen oder Blech, zum Teil ist die Pfanne emailliert. Ein Ring umschließt die Haube und so kann die Glut wie ein Gewölbe darauf verteilt werden.

Die beliebtesten Topfformen für's Outdoorcooking

Warnhinweis: Diese Töpfe sind nicht für Sauberkeitsfetischisten geeignet. Nach dem Einbrennen sollten sie nach Gebrauch nur noch mit Wasser ausgespült werden – kein Spülmittel verwenden, ansonsten wird die Patina zerstört, welche jedem Topf eine individuelle Geschmacksnote gibt.

a) Dutch Oven

b) Potjie

c) Einfache Peka-Pfanne aus Blech

d) Peka-Pfanne mit gusseiserner Glocke

e) Kazan


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