Hochbeet – Frisch gepflückt für's BBQ!

Im Stapelsystem zum Selbstversorger. Heimische Gärten bieten viel Potenzial – das weiß jeder Grill-und Barbecue-Begeisterte. Ob als „Spielstätte“ für kulinarische Abenteuer, Entspannungsort oder Lebensmittellieferant. Auch beim aktuellen Thema Nachhaltigkeit sind Gärten ganz vorne mit dabei. Sie können seltenen Kulturpflanzen oder bedrohten Tierarten sowie Insekten eine Heimat geben und punkten beim Obst-, Gemüse- und Kräuteranbau unschlagbar mit Regionalität. Damit ausreichend Platz nicht nur in der kleinsten Hütte, sondern auch im Garten, auf der Terrasse oder Balkon zu finden ist, sind raffinierte Lösungen gefragt. Jede selbst angebaute Nutzpflanze bereichert zudem nicht nur den eigenen Speiseplan, sie ist außerdem ein wichtiges Puzzleteil für die biologische Vielfalt im Allgemeinen.

Ob Vorort oder Großstadt – die wenigsten haben heute einen Garten zur Verfügung, der ausreichend Raum für Selbstversorgung bietet. Auch der benötigte Zeitaufwand, um große Gemüsebeete zu beackern und mehrere Obstbäume abzuernten, ist für viele schlichtweg nicht leistbar. Wenn der eigene Garten eher klein ist oder Terrassen und Balkone neben dem Grillgerät und bequemen Sitzmöbeln nur wenig zusätzliche Fläche für Pflanzungen bereithalten, dann sind für den Kräuter-, Obst- und Gemüseanbau pfiffige Systeme gefragt, die den gegebenen Platz bestmöglich nutzen. Wer sich zudem für Nutzpflanzen mit speziellen Blattformen, farbigen Blüten und Früchten entscheidet, wird neben dem Gaumenschmaus mit attraktiven Blickfängen belohnt, die eine Bepflanzung mit Zierpflanzen erübrigen können. Hochbeetsysteme liegen im Trend und bieten viele Vorteile: Sie nutzen den vorhandenen Platz optimal, sind einfach in der Pflege, schonen bei der Gartenarbeit den Rücken und sorgen für bestmögliche Wachstumsbedingungen und somit für einen merklich höheren Ertrag im Vergleich zu herkömmlichen Gemüsebeeten. Dabei sind Hochbeete alles andere als eine moderne Erfindung. Schon die Inkas wussten die Vorteile für sich zu nutzen. Sie lebten zumeist in Bergregionen und entwickelten dieses Anbausystem, um die Nährstoffzufuhr sowie die Bewässerungsmöglichkeiten zu optimieren.

Ergo Quadro Hochbeet-System in drei Größen
Das modulare Ergo Hochbeet-System wird jetzt durch drei viereckige Größen ergänzt: Ergo Quadro S (60 x 60 cm), Ergo Quadro M (60 x 80 cm) und Ergo Quadro L (80 x 80 cm). Die robusten Kunststoffelemente besitzen eine sicht- und fühlbare Holzstruktur. Das Grundset besteht aus vier bzw. sechs Paneelen. Die Höhe des Beets kann durch das Aufeinandersetzen mehrerer Sets in 25 cm-Schritten variiert werden. Preis: Ergo Quadro S Hochbeet-Set 4 Paneelen inkl. Steckverbinder) 29,95 Euro (UVP) www.graf.info

 

Schritt für Schritt zum Hochbeet
Hochbeete sind zumeist als einfache Kisten ohne Boden konstruiert, man kann sie leicht selbst bauen sowie auf Bausätze oder komplette Hochbeetsysteme zurückgreifen. Als Material bietet sich unbehandeltes Holz, Kunststoff aber auch Metall an. Wer sich für Holz entscheidet, sollte es von Innen zum Beispiel mit einer robusten Teichfolie auslegen, damit das Holz vor der nassen Erde geschützt wird. Um einen besseren Ablauf von Regen- und Gießwasser zu ermöglichen, bleibt der Boden des Hochbeets offen und wird als erstes von der eventuell vorhandenen Grassode befreit. Danach sollte ein Mäusedraht die gesamte Fläche bedecken und mit den Unterkanten des Hochbeets fest verbunden sein, damit sich keine ungebetenen Nagetiere darin ein neues Zuhause suchen können. Danach beginnt schichtweise die Füllung des Beets. Zuerst erhält grob gehäckseltes Strauch- und Baumschnittgut des vergangenen Gartenjahres seinen Platz im Hochbeet, es sorgt dafür, dass sich später keine Staunässe bildet. Danach erhalten weitere Gartenabfälle ihre neue Bestimmung – Rasenschnitt, Staudenabschnitte und das im Herbst gesammelte Laub sind jetzt im Hochbeet gut untergebracht, aber auch Staudenabschnitte. Darauf folgen die ausgehobenen Grassoden, die mit der Grasseite nach unten eingefüllt werden. Sie haben die Aufgabe, das Herabrieseln der später eingefüllten kostbaren Erde in die untersten Schichten zu verhindern. Statt der Grassoden kann eine Schicht Stroh oder Heu diese Aufgabe übernehmen. Wer frischen Kompost zur Verfügung hat, füllt jetzt diesen in das Hochbeet und schließt dann mit einer Schicht Pflanzenerde ab, ohne Kompost wird komplett mit Pflanzenerde aufgefüllt. Als Weg um das Hochbeet bieten sich Platten oder eine Kiesschicht an. Danach kann mit dem Säen und Pflanzen begonnen werden. Da das Füllmaterial im Laufe der Zeit weiter verrottet, sackt es jedes Jahr ein wenig ab. Zum Auffüllen eignet sich dann am besten eine Mischung aus verrottetem Kompost und Gartenerde, was für immer neue Nährstoffe sorgt.

Die Erstbepflanzung
In den ersten beiden Jahren führt das überreiche Stickstoffangebot eines Hochbeets dazu, dass einige Blattgemüse verstärkt Nitrat speichern, was im Verdauungstrakt des Menschen zu sogenannten N-Nitroso-Verbindungen wie Nitrosaminen gebildet werden kann. Die meisten dieser Verbindungen gelten als krebserregend. Daher sollte man für die Erstbepflanzung Starkzehrer wie Kohl, Gurken und Zucchini wählen. Paprika, Tomaten und Zwiebeln speichern wenig Nitrat und eignen sich somit ebenfalls. Auch wenn die Pflanzen im Hochbeet mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden – das regelmäßige Wässern darf nicht vergessen werden.

Reiche Ernte auf Balkon und Terrasse
Auch auf der Terrasse oder dem Balkon lässt sich mit einem Hochbeet ebenfalls gute Ernte erzielen. Allerdings muss man hier auf die Statik achten und das Gesamtgewicht beim Befüllen im Auge haben. Zudem sollte sich keine Staunässe im Pflanzgefäß bilden können. Wer keinen Garten und somit weder Schnittmaterial noch Kompost zur Verfügung hat, der kann auf Spezial-Erden für Hochbeete zurückgreifen, die wie verschiedene Hochbeetsysteme im Gartenfachhandel von unterschiedlichen Herstellern erhältlich sind:

 

1. U-greeny: stapelbares Balkon-Hochbeet für kleine Räume
Die U-greeny Pflanzbox muss nicht erst montiert werden und lässt sich flexibel stapeln, ganz nach Bedarf. Zudem besitzt jede Box ein eigenes Wasserablaufsystem und lässt sich mit einer Kälteschutzhaube ergänzen. Werden die Pflanzboxen nicht gebraucht, sind sie platzsparend ineinander verstaubar. Größe: 397 mm hoch, 393 mm breit, 546 mm lang. Füllvolumen 19,3 l, Gewicht ohne Füllung: 2 kg. Preis: je nach Größe/Art zwischen 29,90 Euro und 39,90 Euro (UVP); Starterset zum Sonderpreis im stationären EH
www.ugreeny.at

2. Manufactum Pflanzgefäß Palettenrahmen
Bei den Schweizer Bundesbahnen werden Palettenrahmen wie diese seit Jahr und Tag für den Gütertransport eingesetzt. Unterdessen haben auch die urbanen Gärtner im Land die praktischen Aufsatzrahmen aus Holz für sich als Pflanzkisten entdeckt. Da die Originalversionen sich weniger für den dauerhaften Einsatz im Außenbereich und Kontakt mit feuchter Erde eignen, legt die Contact Stiftung in Bern in ihren Werkstätten einen von den SBB-Paletten inspirierten, aber längerfristig belastbaren Rahmen aus Douglasienholz auf. Dieser ist aus witterungsbeständigem Douglasienholz gefertigt und wird noch durch gezinkte, pulverlackierte Eckwinkel aus Stahl verstärkt.
Preis: 338 Euro
www.manufactum.de

3. Nature Up – das vertikale Gartensystem von Gardena
Wer nur wenige Quadratmeter Platz auf einem kleinen Stadtbalkon zur Verfügung hat, kann mit Nature Up in die Höhe gärtnern. Ob Sommerblumen, Kräuter oder Erdbeeren aus dem eigenen Naschgarten, mit Nature Up findet alles einen Platz. Das System aus verschiedenen Pflanzbehältern ist aus wetterbeständigem Kunststoff gefertigt, die Behälter können mittels eines einfachen Stecksystems und runden Kunststoff-Klipps stabil aufeinandergesetzt und in Breite und Höhe durch weitere Pflanzbehälter ergänzt werden.
Preis: Basis Set Vertikal, 49,99 Euro (UVP)
www.gardena.com

4. Gusta Garden Paul Potato
Mit dem Kartoffelturm „Paul Potato" lassen sich Kartoffeln auf Balkon oder Terrasse anbauen, aber auch andere Gemüse und Kräuter fühlen sich in diesem Pflanzturm wohl. Die einzelnen Pflanzgefäße werden beim Stapeln verkantet, so dass diese auch nach dem Befüllen sicher stehen. Der Boden jeder Pflanzwanne ist mit Drainageschlitzen versehen, um Staunässe zu vermeiden. Die Paul Potato Pflanzgefäße haben eine dreieckige Grundform mit abgeflachter Spitze, die lange Seite ist ca. 30 cm lang, die kurze Seite ca. 14 cm. Die Höhe beträgt ca. 17,5 cm. Preis: ab 39,90 Euro
www.gustagarden.com

 

 

 

Autor: Stephanie Prenzler